Asche für die Teezeremonie

Die Asche spielt in der japanischen Teezeremonie eine große Rolle. Sie dient als Bett für das Holzkohlenfeuer. Das Aschebett bildet eine Isolierschicht. Die Holzkohle selbst wird wieder zu Asche, die man weiter verwenden kann. Aber die Asche für die Teezeremonie ist weit davon entfernt, einfach nur simple Asche zu sein. Sie wird in einem aufwändigen Prozess hergestellt. Je länger sie verwendet und sorgfältig gepflegt wurde, desto kostbarer ist sie.

Die frühen Teemeister haben sehr viel mit verschiedenen Aschen experimentiert. Rikyū bevorzugte für den Furo - die tragbare Sommerfeuerstelle - besonders feine Asche, die beim Trocknen der Teeblätter in Uji anfiel. Für den Ro - die versenkte Winterfeuerstelle - nahm man eine Mischung aus feuchter Asche (shimeshibai 湿し灰 und ‚seidiger‘ Asche (fukusabai ふくさ灰).

Heute wird nur noch eine feine, seidige Asche ein nur ganz wenig weiße Asche aus Wisteria Samenkapseln für den Furo, und etwas grobere Asche für den Ro benutzt, die auch in feuchter Konsistenz vorbereitet wird.

Furo Asche                    

Die Asche wird zunächst mit einem feinen Sieb von allen groben Rückständen gereinigt und in einen Kübel gegeben. Der Kübel wird mit sehr viel Wasser aufgefüllt und die Asche heftig umgerührt. Der entstehende Schaum und die Rückstände, die nach oben steigen, werden abgeschöpft. Bleibt das Wasser längere Zeit stehen, so bildet sich an der Oberfläche eine harte Schicht von auskristallisierten wasserlöslichen Salzen, die vorher in der Asche verteilt waren. Danach lässt man sich die Asche setzen und sie wird vorsichtig in ein anderes Gefäß abgegossen. Dabei bleiben die schweren Rückstände zurück. Dies wird solange wiederholt, bis das Wasser klar bleibt und keine Schwebstoffe mehr beim Rühren nach oben steigen. Nach dem Setzen der Asche wird das Wasser vorsichtig abgefüllt, die Asche auf einer Unterlage ausgebreitet und in der Sonne getrocknet. Dabei muss die noch feuchte Asche immer wieder fein geknetet werden, andernfalls würde sie zu einer festen, harten Masse werden. Dieser Vorgang wird mehrmals wiederholt. Danach wird die trockene Asche, die nun etwa 60% des ursprünglichen Volumens hat mit einem feinen Sieb gesiebt, um letzte Körnchen oder Bröckchen, die beim Trocknen zusammengeklebt sind zu entfernen. Besonders hochwertige Asche wird über Jahre in ausgedienten Sakefässern gelagert. Dadurch bekommt sie eine angenehm seidige gelbliche Farbe.

Nach jedem Gebrauch der Asche im Furo werden die Rückstände der verbrannten Holzkohle, Asche, feine Brocken und Kohlestückchen durch Sieben entfernt. Am Ende der Furo-Saison wird die Asche wieder gewaschen und trocken und dunkel aufbewahrt. Nach etlichen Jahren des Gebrauchs wird die Asche sehr fein und geschmeidig wie Seide und sie nimmt eine leicht grün-gelbliche Farbe an. Eine solche, im sorgfältigen Gebrauch gealterte Asche ist eine große Kostbarkeit im Teeweg.

Feuchte Ro-Asche - Shimeshibai

Die Ro-Asche wird zunächst genauso behandelt wie die seidige Furoasche, allerdings ist das Sieb, das man verwendet etwas grober und die Asche wird im noch leicht feuchten Zustand gesiebt. Im Sommer während der heißesten Zeit wird die Asche in einem speziellen Verfahren mit in Wasser eingeweichten Gewürznelken gefärbt. Zunächst wird die Asche wieder gewaschen und zum Trocknen auf einer alten Strohmatte ausgelegt. Eine Mischung von Bancha (billigem grünen Tee) und Nelken wird ausgekocht und die Lösung über die ausgebreitete Asche gesprengt, bis die Asche wieder gut feucht ist. Nach dem Trocknen wird sie über mehrere Tage hinweg mehrfach wieder mit der Lösung angefeuchtet und getrocknet, bis sie eine angenehm dunkle Farbe und eine weiche Konsistenz angenommen hat. Die noch leicht feuchte Asche wird wieder gesiebt und in Keramikbottichen versiegelt und bis zum Winter aufbewahrt.

Zum Gebrauch wird der Ro mit dieser dunklen, aber getrockneten Asche bis zur richtigen Höhe aufgefüllt. Die Asche wird mit den Feuerstäbchen geformt, indem man an den vier Seiten des Ro leichte Berge aufhügelt. Dann wird feuchte Asche darüber gesprenkelt, bevor die Shitabi - drei bereits glühende Holzkohlestücke - gesetzt werden. Beim Legen der Holzkohle wird wieder etwas feuchte Asche in eine besonderen Weise aufgestreut. Damit wird der Luftzug in der Feuerstelle so geregelt, dass die aufsteigende warme Luft das Feuer anfacht.

Fujibai - Weiße Asche

Die weiße Asche aus den Samenkapselnder Wisteria wird benutzt, um sie vorsichtig und sparsam über die Aschenformen im Furo zu sprenkeln. Dort wirkt sie wie Schaumkronen auf dem Meer oder der erste Schnee in den Bergen. Bei der letzten Kohle-Legung wird die ausgestochene Form in der Vorderseite der Furoasche mit Fujibai wieder ausgefüllt - sie bildet die kühle Sichel eines Halbmondes.

Diese Asche wird durch das Verbrennen der Wisteria Samenkapseln oder aus getrockneten Zedernnadeln hergestellt. Diese Zedernnadelnasche wird auch bei der Herstellung von Räucherstäbchen verwendet. Die Asche ist so strahlend weiß, dass sie  das Auge blenden würde, darum wird sie mit etwas seidiger Furoasche gemischt, wodurch sie einen angenehmen Schimmer erhält.

Stroh-Asche

Im Gegensatz zu den anderen Aschenarten kann Strohasche nicht gekauft werden, man muss sie in einem sehr aufwändigen Prozess selbst herstellen. Diese Asche wird nur am Ende der Furosaison im Yatsuburo - einem ‚zerbrochenen Furo‘ verwendet, der ein besonders rustikales Bild bietet. Sie wird in Form von ganzen Halmen gebrannt und auf die fertige Aschenform aufgelegt.

Um die Strohasche herzustellen, nimmt man Weizen- oder Gerstenstroh. In Japan benutzt man auch Reisstroh. Man sucht starke Halme aus, die in der geeigneten Länge geschnitten werden. Die Halmknoten werden dabei nicht benutzt. Die Strohhalme werden in starkem Salzwasser - etwa in der doppelten Konzentration wie Meerwasser - eingeweicht und wieder sorgfältig getrocknet. Dann werden die Halme nebeneinander in einer feuerfesten Keramikform aufgelegt und der Deckel bis auf eine kleine Öffnung mit Lehm verklebt. Der Behälter wird auf glühende Holzkohle gestellt und erhitzt. Dabei entweicht durch die kleine Öffnung der Rauch, der beim Verkohlen der Halme entsteht. Wenn es aufhört zu Rauchen, sollten die Halme verkohlt und fast ganz schwarz sein. Sie werden jetzt vorsichtig auf die richtige Länge gebracht und mit einer Pinzette auf die fertige Aschenform aufgelegt.

Die Asche spielt in der japanischen Teezeremonie eine große Rolle. Sie dient als Bett für das Holzkohlenfeuer. Das Aschebett bildet eine Isolierschicht. Die Holzkohle selbst wird wieder zu Asche,... mehr erfahren »
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Asche für die Teezeremonie

Die Asche spielt in der japanischen Teezeremonie eine große Rolle. Sie dient als Bett für das Holzkohlenfeuer. Das Aschebett bildet eine Isolierschicht. Die Holzkohle selbst wird wieder zu Asche, die man weiter verwenden kann. Aber die Asche für die Teezeremonie ist weit davon entfernt, einfach nur simple Asche zu sein. Sie wird in einem aufwändigen Prozess hergestellt. Je länger sie verwendet und sorgfältig gepflegt wurde, desto kostbarer ist sie.

Die frühen Teemeister haben sehr viel mit verschiedenen Aschen experimentiert. Rikyū bevorzugte für den Furo - die tragbare Sommerfeuerstelle - besonders feine Asche, die beim Trocknen der Teeblätter in Uji anfiel. Für den Ro - die versenkte Winterfeuerstelle - nahm man eine Mischung aus feuchter Asche (shimeshibai 湿し灰 und ‚seidiger‘ Asche (fukusabai ふくさ灰).

Heute wird nur noch eine feine, seidige Asche ein nur ganz wenig weiße Asche aus Wisteria Samenkapseln für den Furo, und etwas grobere Asche für den Ro benutzt, die auch in feuchter Konsistenz vorbereitet wird.

Furo Asche                    

Die Asche wird zunächst mit einem feinen Sieb von allen groben Rückständen gereinigt und in einen Kübel gegeben. Der Kübel wird mit sehr viel Wasser aufgefüllt und die Asche heftig umgerührt. Der entstehende Schaum und die Rückstände, die nach oben steigen, werden abgeschöpft. Bleibt das Wasser längere Zeit stehen, so bildet sich an der Oberfläche eine harte Schicht von auskristallisierten wasserlöslichen Salzen, die vorher in der Asche verteilt waren. Danach lässt man sich die Asche setzen und sie wird vorsichtig in ein anderes Gefäß abgegossen. Dabei bleiben die schweren Rückstände zurück. Dies wird solange wiederholt, bis das Wasser klar bleibt und keine Schwebstoffe mehr beim Rühren nach oben steigen. Nach dem Setzen der Asche wird das Wasser vorsichtig abgefüllt, die Asche auf einer Unterlage ausgebreitet und in der Sonne getrocknet. Dabei muss die noch feuchte Asche immer wieder fein geknetet werden, andernfalls würde sie zu einer festen, harten Masse werden. Dieser Vorgang wird mehrmals wiederholt. Danach wird die trockene Asche, die nun etwa 60% des ursprünglichen Volumens hat mit einem feinen Sieb gesiebt, um letzte Körnchen oder Bröckchen, die beim Trocknen zusammengeklebt sind zu entfernen. Besonders hochwertige Asche wird über Jahre in ausgedienten Sakefässern gelagert. Dadurch bekommt sie eine angenehm seidige gelbliche Farbe.

Nach jedem Gebrauch der Asche im Furo werden die Rückstände der verbrannten Holzkohle, Asche, feine Brocken und Kohlestückchen durch Sieben entfernt. Am Ende der Furo-Saison wird die Asche wieder gewaschen und trocken und dunkel aufbewahrt. Nach etlichen Jahren des Gebrauchs wird die Asche sehr fein und geschmeidig wie Seide und sie nimmt eine leicht grün-gelbliche Farbe an. Eine solche, im sorgfältigen Gebrauch gealterte Asche ist eine große Kostbarkeit im Teeweg.

Feuchte Ro-Asche - Shimeshibai

Die Ro-Asche wird zunächst genauso behandelt wie die seidige Furoasche, allerdings ist das Sieb, das man verwendet etwas grober und die Asche wird im noch leicht feuchten Zustand gesiebt. Im Sommer während der heißesten Zeit wird die Asche in einem speziellen Verfahren mit in Wasser eingeweichten Gewürznelken gefärbt. Zunächst wird die Asche wieder gewaschen und zum Trocknen auf einer alten Strohmatte ausgelegt. Eine Mischung von Bancha (billigem grünen Tee) und Nelken wird ausgekocht und die Lösung über die ausgebreitete Asche gesprengt, bis die Asche wieder gut feucht ist. Nach dem Trocknen wird sie über mehrere Tage hinweg mehrfach wieder mit der Lösung angefeuchtet und getrocknet, bis sie eine angenehm dunkle Farbe und eine weiche Konsistenz angenommen hat. Die noch leicht feuchte Asche wird wieder gesiebt und in Keramikbottichen versiegelt und bis zum Winter aufbewahrt.

Zum Gebrauch wird der Ro mit dieser dunklen, aber getrockneten Asche bis zur richtigen Höhe aufgefüllt. Die Asche wird mit den Feuerstäbchen geformt, indem man an den vier Seiten des Ro leichte Berge aufhügelt. Dann wird feuchte Asche darüber gesprenkelt, bevor die Shitabi - drei bereits glühende Holzkohlestücke - gesetzt werden. Beim Legen der Holzkohle wird wieder etwas feuchte Asche in eine besonderen Weise aufgestreut. Damit wird der Luftzug in der Feuerstelle so geregelt, dass die aufsteigende warme Luft das Feuer anfacht.

Fujibai - Weiße Asche

Die weiße Asche aus den Samenkapselnder Wisteria wird benutzt, um sie vorsichtig und sparsam über die Aschenformen im Furo zu sprenkeln. Dort wirkt sie wie Schaumkronen auf dem Meer oder der erste Schnee in den Bergen. Bei der letzten Kohle-Legung wird die ausgestochene Form in der Vorderseite der Furoasche mit Fujibai wieder ausgefüllt - sie bildet die kühle Sichel eines Halbmondes.

Diese Asche wird durch das Verbrennen der Wisteria Samenkapseln oder aus getrockneten Zedernnadeln hergestellt. Diese Zedernnadelnasche wird auch bei der Herstellung von Räucherstäbchen verwendet. Die Asche ist so strahlend weiß, dass sie  das Auge blenden würde, darum wird sie mit etwas seidiger Furoasche gemischt, wodurch sie einen angenehmen Schimmer erhält.

Stroh-Asche

Im Gegensatz zu den anderen Aschenarten kann Strohasche nicht gekauft werden, man muss sie in einem sehr aufwändigen Prozess selbst herstellen. Diese Asche wird nur am Ende der Furosaison im Yatsuburo - einem ‚zerbrochenen Furo‘ verwendet, der ein besonders rustikales Bild bietet. Sie wird in Form von ganzen Halmen gebrannt und auf die fertige Aschenform aufgelegt.

Um die Strohasche herzustellen, nimmt man Weizen- oder Gerstenstroh. In Japan benutzt man auch Reisstroh. Man sucht starke Halme aus, die in der geeigneten Länge geschnitten werden. Die Halmknoten werden dabei nicht benutzt. Die Strohhalme werden in starkem Salzwasser - etwa in der doppelten Konzentration wie Meerwasser - eingeweicht und wieder sorgfältig getrocknet. Dann werden die Halme nebeneinander in einer feuerfesten Keramikform aufgelegt und der Deckel bis auf eine kleine Öffnung mit Lehm verklebt. Der Behälter wird auf glühende Holzkohle gestellt und erhitzt. Dabei entweicht durch die kleine Öffnung der Rauch, der beim Verkohlen der Halme entsteht. Wenn es aufhört zu Rauchen, sollten die Halme verkohlt und fast ganz schwarz sein. Sie werden jetzt vorsichtig auf die richtige Länge gebracht und mit einer Pinzette auf die fertige Aschenform aufgelegt.

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