Schattentee und Theanin

In Uji ist schon vor langer Zeit die Methode entdeckt worden, die Teesträucher vor der Ernte abzuschatten. Dazu werden neben den Teepflanzen Gerüste aufgestellt, deren Dach mit locker gestreutem Reisstroh abgedeckt wird. Heute verwendet man dazu dunkle Plastikfolien, in die Löcher eingestanzt sind, damit die Feuchtigkeit unter dem Dach nicht zu hoch ansteigt.

Bei der Plantage Koyamaen verwendet man dazu ganz traditionell Reisstroh, weil man der Meinung ist, dass sich der Geschmack des Tee unter dem Strohdach besser entwickelt als unter Plastik. Weil die modernen Reissorten - ähnlich wie bei uns das Getreide - nur noch kurze Halme haben - baut Koyamen eigens geeignete alte Reissorten an. Das Stroh wird zur Abschattung benutzt, die Reisspelzen verwendet man als organischen Dünger. 

Die Methode des Schattentees wurde entdeckt, weil der Tee aus der Plantage des Mönchs Myoe (1173-1232) weitaus besser schmeckte als der Uji Tee, obwohl der in milderem Klima wuchs. Die Plantage von Myoe lag versteckt in riesigen Zedern Wäldern im lichten Schatten unter den Bäumen. So kam man auf die Idee, dass es der Schatten sein könnte, der den Geschmack positiv beeinflusst.

Die Pflanzen, aus denen Sencha hergestellt wird, werden nicht abgeschattet damit der frisch - herbe Geschmack erhalten bleibt. Bei Kabusecha werden die Pflanzen nur kurze Zeit vor der Ernte abgeschattet. Er ist preisgünstiger als Gyokuro, weil durch das Abschatten auch der Ernteertrag sinkt. Gyokuro und Tencha, aus denen der Matcha hergestellt wird, werden von dem Zeitpunkt an abgeschattet, wenn sich die ersten Triebspitzen bilden.

Dadurch beginnt die Pflanze verstärkt Chlorophyll zu bilden, der für die frische grüne Farbe verantwortlich ist. Chlorophyll ist auch für den Geschmack und die gesundheitliche Wirkung von Grüntee verantwortlich. Schließlich ist Chlorophyll verwandt mit Hämoglobin, dem Farbstoff der roten Blutkörper. Lediglich das Eisenmolekül im Hämoglobin ist durch ein Magnesium Molekül ersetzt. Darum beugt Grüntee auch einem Magnesium Mangel vor.

Heute weiß man, dass die essentielle Aminosäure Theanin für den vollen und runden Geschmack verantwortlich ist. Theanin aber wird durch die Photosynthese unter Sonneneinstrahlung abgebaut. Theanin entsteht nur in den feinen Haarwurzeln des Teestrauches und in größeren Mengen nur in älteren Pflanzen von wenigsten 50 Jahren. Bei der Verarbeitung - etwa bei der Fermentation verflüchtigt sich das Theanin sehr leicht. Deshalb ist eine schonende Verarbeitung äußerst wichtig.

Wirkungen von Theanin:

entspannt, ohne müde zu machen

reduziert Stress auf natürliche Weise

fördert mentales Wohlbefinden

verbessert die Schlafqualität

reduziert die negativen Auswirkungen von Koffein

Je mehr Theanin im Teeblatt enthalten ist, desto milder und runder ist der Geschmack und desto stärker kann sich seine Wirkung entfalten. Im Laufe der Jahr-hunderte haben die japanischen Teebauern die Pflanzen so selektiert, dass ein möglichst hoher Anteil von Theanin entsteht.

Je höher der Anteil an Theanin, desto milder schmeckt der Tee.

Leider steigt aber auch der Preis. Am meisten Theanin ist in den hochwertigen Sorten des Gyokuro und des Matcha enthalten.

Kleine Merkregel: Je teurer der Tee, desto mehr Theanin.

In Uji ist schon vor langer Zeit die Methode entdeckt worden, die Teesträucher vor der Ernte abzuschatten. Dazu werden neben den Teepflanzen Gerüste aufgestellt, deren Dach mit locker gestreutem... mehr erfahren »
Fenster schließen
Schattentee und Theanin

In Uji ist schon vor langer Zeit die Methode entdeckt worden, die Teesträucher vor der Ernte abzuschatten. Dazu werden neben den Teepflanzen Gerüste aufgestellt, deren Dach mit locker gestreutem Reisstroh abgedeckt wird. Heute verwendet man dazu dunkle Plastikfolien, in die Löcher eingestanzt sind, damit die Feuchtigkeit unter dem Dach nicht zu hoch ansteigt.

Bei der Plantage Koyamaen verwendet man dazu ganz traditionell Reisstroh, weil man der Meinung ist, dass sich der Geschmack des Tee unter dem Strohdach besser entwickelt als unter Plastik. Weil die modernen Reissorten - ähnlich wie bei uns das Getreide - nur noch kurze Halme haben - baut Koyamen eigens geeignete alte Reissorten an. Das Stroh wird zur Abschattung benutzt, die Reisspelzen verwendet man als organischen Dünger. 

Die Methode des Schattentees wurde entdeckt, weil der Tee aus der Plantage des Mönchs Myoe (1173-1232) weitaus besser schmeckte als der Uji Tee, obwohl der in milderem Klima wuchs. Die Plantage von Myoe lag versteckt in riesigen Zedern Wäldern im lichten Schatten unter den Bäumen. So kam man auf die Idee, dass es der Schatten sein könnte, der den Geschmack positiv beeinflusst.

Die Pflanzen, aus denen Sencha hergestellt wird, werden nicht abgeschattet damit der frisch - herbe Geschmack erhalten bleibt. Bei Kabusecha werden die Pflanzen nur kurze Zeit vor der Ernte abgeschattet. Er ist preisgünstiger als Gyokuro, weil durch das Abschatten auch der Ernteertrag sinkt. Gyokuro und Tencha, aus denen der Matcha hergestellt wird, werden von dem Zeitpunkt an abgeschattet, wenn sich die ersten Triebspitzen bilden.

Dadurch beginnt die Pflanze verstärkt Chlorophyll zu bilden, der für die frische grüne Farbe verantwortlich ist. Chlorophyll ist auch für den Geschmack und die gesundheitliche Wirkung von Grüntee verantwortlich. Schließlich ist Chlorophyll verwandt mit Hämoglobin, dem Farbstoff der roten Blutkörper. Lediglich das Eisenmolekül im Hämoglobin ist durch ein Magnesium Molekül ersetzt. Darum beugt Grüntee auch einem Magnesium Mangel vor.

Heute weiß man, dass die essentielle Aminosäure Theanin für den vollen und runden Geschmack verantwortlich ist. Theanin aber wird durch die Photosynthese unter Sonneneinstrahlung abgebaut. Theanin entsteht nur in den feinen Haarwurzeln des Teestrauches und in größeren Mengen nur in älteren Pflanzen von wenigsten 50 Jahren. Bei der Verarbeitung - etwa bei der Fermentation verflüchtigt sich das Theanin sehr leicht. Deshalb ist eine schonende Verarbeitung äußerst wichtig.

Wirkungen von Theanin:

entspannt, ohne müde zu machen

reduziert Stress auf natürliche Weise

fördert mentales Wohlbefinden

verbessert die Schlafqualität

reduziert die negativen Auswirkungen von Koffein

Je mehr Theanin im Teeblatt enthalten ist, desto milder und runder ist der Geschmack und desto stärker kann sich seine Wirkung entfalten. Im Laufe der Jahr-hunderte haben die japanischen Teebauern die Pflanzen so selektiert, dass ein möglichst hoher Anteil von Theanin entsteht.

Je höher der Anteil an Theanin, desto milder schmeckt der Tee.

Leider steigt aber auch der Preis. Am meisten Theanin ist in den hochwertigen Sorten des Gyokuro und des Matcha enthalten.

Kleine Merkregel: Je teurer der Tee, desto mehr Theanin.

Für die Filterung wurden keine Ergebnisse gefunden!