Geschichte des Tee in Japan

Myōan Eisai

Myoan Eisai

<Tee ist ein Wundermittel zur Erhaltung des Lebens und eine Kunstfertigkeit zu seiner Verlängerung. Berge und Täler, in denen der Tee gedeiht, sind heilig, und Menschen, die den Tee ernten, leben bis ins hohe Alter. Tee wird in Indien und China hochgeschätzt und war einst auch in Japan beliebt. Wie ist es möglich, den seit alters im In- und Ausland geschätzten Tee nicht mehr zu verwenden, und wie viel mehr noch, wenn man bedenkt, dass es sich um ein vorzügliches Gesundheitsmittel unserer Zeit handelt?>

So beginnt das Werk "Kissa Yōjō ki" - "Das Buch vom Teetrinken und der Gesundheit" des japanischen Zenpriesters Myōei Eisai aus dem 13. Jhdt. Myōan Eisai (sprich: E-sai) (* 20. April 1141  5. Juli 1215) war ein japanischer buddhistischer Priester, der die Rinzai-Schule des Zen-Buddhismus und den grünen Tee von China nach Japan gebracht hat. Er wird oft einfach als Eisai Zenji (栄西 禅師) bezeichnet, was übersetzt "Zen-Meister Eisai" heißt.
Eisa wurde in der Bitchu-Provinz (heute Okayama) geboren und begann sein Studium des Buddhismus im Tendai-Tempel Enryaku-Ji nahe der Hauptstadt Kyōto. Er war mit dem zu seiner Zeit in Japan existierenden Buddhismus unzufrieden, weil die existierenden Schulen zu sehr theoretisch ausgerichtet waren. 
Mit großen Schwierigkeiten begab er sich 1168 auf seine erste Reise nach China zum T'ientai-Gebirge, der Heimat der Sekte, bei der er erste Berührungen mit dem Chan machte, welches später in Japan als Zen bekannt wurde. Er verbrachte bei diesem Besuch nur ein halbes Jahr in China, kehrte aber 1187 dorthin zurück, um Schüler von Xuan Huaichang zu werden.

Nach seiner Ernennung zum Zen-Lehrer kehrte Eisai 1191 mit Zen-Schriften und Tee-Samen nach Japan zurück. Er gründete anschließend den Hoonji-Tempel - Japans ersten Zen-Tempel - im abgelegenen Kyushu. Eisai begann langsam, die neue Übungsrichtung des Buddhismus zu verbreiten. Sein Ziel war es, durch vorsichtige Diplomatie den Respekt sowohl der Tendai-Schule, als auch des Kaiserhauses zu erlangen. Den Widerstand der traditionellen Schulen des Buddhismus wie Tendai, Shingon und Sukhavati im Nacken verließ Eisai 1199 Kyoto, um in das nordöstliche Kamakura zu ziehen, wo der Shōgun und dessen Samurai-Kaste seine Kampfkunst-orientierten Zen-Lehren enthusiastisch willkommen hießen. Hōjō Masako, die Witwe von Minamoto no Yoritomo, erlaubte ihm die Gründung von Jufukuji, dem ersten Zen-Zentrum in Kamakura.

Eisai starb 1215 im Alter von 75 Jahren. Sein Schüler Dōgen gründete die Sōtō-Schule des Zen-Buddhismus in Japan.

Eisai und der Tee

Eisai hatte in den Klöstern Chinas die Verwendung von Grüntee kennengelernt, der zur damaligen Zeit zu einem feinen Pulver verarbeitet wurde.
ueberfahrt mit Seeungeheuer

Der Tee spielte zu dieser Zeit eine zentrale Rolle in den Zenklöstern Chinas und Tee wurde zu vielen Gelegenheiten in offiziellen Zeremonien gereicht. Eisai wollte diese Tee-Zeremonien auch in Japan einführen, aber es gab keinen Tee in Japan, wie Eisai meinte. Später stellte sich heraus, dass der Tee als Wildpflanze in den japanischen Bergen gedeiht. Der Export von Tee, Teesamen oder Pflanzen aus China war damals bei Todesstrafe verboten. Zudem war die Überfahrt per Schiff nach Japan außerordentlich schwierig und mit vielen Gefahren verbunden. Dennoch brachte Esai neben vielen Kulturgütern auch Teesetzlinge nach Japan und er legte in den neu gegründeten Klöstern die ersten Teegärten Japans an.

Eisai und der Shōgun Minamoto no Sanetomo

Eisai war bemüht, den Tee in Japan zu verbreiten und er pflegte ein gutesminamoto-sanetomoVerhältnis zur Militärregierung, dem Bakufu, deren Schutz er für seine neuen Klostergröndungen brauchte. Eines Tages war der zweite Shōgun Sanetomo no Minamoto nach einem Trinkgelage unpässlich. Eisai wurde eingeladen, mit seiner neuen "Wundermedizin" den Shōgun zu heilen und er bereitete ihm eine Schale grünen Pulvertee zu. Der Shōgun fühlte sich daraufhin sofort geheilt und er befahl, überall im Land Tee anzubauen.
Bei dieser Gelegenheit überreichte Eisai dem Shōgun eine kleine Schrift, vermutlich sein Kissajoyoki, das "Buch vom Teetrinken und der Gesundheit", die erste Schrift über den Tee in Japan. 
Durch die Bemühungen Eisai's wurde der Tee in der Samurai - Klasse außerordentlich beliebt. Man veranstaltete regelrechte Tee-Parties, auf denen es unter erheblichen Aufwand verschiedenste Teesorten zu kosten gab. Der Höhepunkt waren Teespiele, bei denen aus jeweils fünf oder sieben Teesorten die einzelnen Sorten erraten werden mußten. Dem Sieger winkten prächtige Preise von erheblichem Wert. Die formelle Zubereitung des Tee war einer der Grundlagen für die Teezeremonie, die sich später ausbildete und die unter den Samurai weit verbreitet war. 
Aber auch in den Klöstern wurde der Tee sehr populär. In dem von Eisai gegründeten Kenninji in Kyōto wird noch heute eine Teezeremonie durchgeführt, die vermutlich noch auf Eisai selbst zurückgeht.

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Myōan Eisai

Myoan Eisai

<Tee ist ein Wundermittel zur Erhaltung des Lebens und eine Kunstfertigkeit zu seiner Verlängerung. Berge und Täler, in denen der Tee gedeiht, sind heilig, und Menschen, die den Tee ernten, leben bis ins hohe Alter. Tee wird in Indien und China hochgeschätzt und war einst auch in Japan beliebt. Wie ist es möglich, den seit alters im In- und Ausland geschätzten Tee nicht mehr zu verwenden, und wie viel mehr noch, wenn man bedenkt, dass es sich um ein vorzügliches Gesundheitsmittel unserer Zeit handelt?>

So beginnt das Werk "Kissa Yōjō ki" - "Das Buch vom Teetrinken und der Gesundheit" des japanischen Zenpriesters Myōei Eisai aus dem 13. Jhdt. Myōan Eisai (sprich: E-sai) (* 20. April 1141  5. Juli 1215) war ein japanischer buddhistischer Priester, der die Rinzai-Schule des Zen-Buddhismus und den grünen Tee von China nach Japan gebracht hat. Er wird oft einfach als Eisai Zenji (栄西 禅師) bezeichnet, was übersetzt "Zen-Meister Eisai" heißt.
Eisa wurde in der Bitchu-Provinz (heute Okayama) geboren und begann sein Studium des Buddhismus im Tendai-Tempel Enryaku-Ji nahe der Hauptstadt Kyōto. Er war mit dem zu seiner Zeit in Japan existierenden Buddhismus unzufrieden, weil die existierenden Schulen zu sehr theoretisch ausgerichtet waren. 
Mit großen Schwierigkeiten begab er sich 1168 auf seine erste Reise nach China zum T'ientai-Gebirge, der Heimat der Sekte, bei der er erste Berührungen mit dem Chan machte, welches später in Japan als Zen bekannt wurde. Er verbrachte bei diesem Besuch nur ein halbes Jahr in China, kehrte aber 1187 dorthin zurück, um Schüler von Xuan Huaichang zu werden.

Nach seiner Ernennung zum Zen-Lehrer kehrte Eisai 1191 mit Zen-Schriften und Tee-Samen nach Japan zurück. Er gründete anschließend den Hoonji-Tempel - Japans ersten Zen-Tempel - im abgelegenen Kyushu. Eisai begann langsam, die neue Übungsrichtung des Buddhismus zu verbreiten. Sein Ziel war es, durch vorsichtige Diplomatie den Respekt sowohl der Tendai-Schule, als auch des Kaiserhauses zu erlangen. Den Widerstand der traditionellen Schulen des Buddhismus wie Tendai, Shingon und Sukhavati im Nacken verließ Eisai 1199 Kyoto, um in das nordöstliche Kamakura zu ziehen, wo der Shōgun und dessen Samurai-Kaste seine Kampfkunst-orientierten Zen-Lehren enthusiastisch willkommen hießen. Hōjō Masako, die Witwe von Minamoto no Yoritomo, erlaubte ihm die Gründung von Jufukuji, dem ersten Zen-Zentrum in Kamakura.

Eisai starb 1215 im Alter von 75 Jahren. Sein Schüler Dōgen gründete die Sōtō-Schule des Zen-Buddhismus in Japan.

Eisai und der Tee

Eisai hatte in den Klöstern Chinas die Verwendung von Grüntee kennengelernt, der zur damaligen Zeit zu einem feinen Pulver verarbeitet wurde.
ueberfahrt mit Seeungeheuer

Der Tee spielte zu dieser Zeit eine zentrale Rolle in den Zenklöstern Chinas und Tee wurde zu vielen Gelegenheiten in offiziellen Zeremonien gereicht. Eisai wollte diese Tee-Zeremonien auch in Japan einführen, aber es gab keinen Tee in Japan, wie Eisai meinte. Später stellte sich heraus, dass der Tee als Wildpflanze in den japanischen Bergen gedeiht. Der Export von Tee, Teesamen oder Pflanzen aus China war damals bei Todesstrafe verboten. Zudem war die Überfahrt per Schiff nach Japan außerordentlich schwierig und mit vielen Gefahren verbunden. Dennoch brachte Esai neben vielen Kulturgütern auch Teesetzlinge nach Japan und er legte in den neu gegründeten Klöstern die ersten Teegärten Japans an.

Eisai und der Shōgun Minamoto no Sanetomo

Eisai war bemüht, den Tee in Japan zu verbreiten und er pflegte ein gutesminamoto-sanetomoVerhältnis zur Militärregierung, dem Bakufu, deren Schutz er für seine neuen Klostergröndungen brauchte. Eines Tages war der zweite Shōgun Sanetomo no Minamoto nach einem Trinkgelage unpässlich. Eisai wurde eingeladen, mit seiner neuen "Wundermedizin" den Shōgun zu heilen und er bereitete ihm eine Schale grünen Pulvertee zu. Der Shōgun fühlte sich daraufhin sofort geheilt und er befahl, überall im Land Tee anzubauen.
Bei dieser Gelegenheit überreichte Eisai dem Shōgun eine kleine Schrift, vermutlich sein Kissajoyoki, das "Buch vom Teetrinken und der Gesundheit", die erste Schrift über den Tee in Japan. 
Durch die Bemühungen Eisai's wurde der Tee in der Samurai - Klasse außerordentlich beliebt. Man veranstaltete regelrechte Tee-Parties, auf denen es unter erheblichen Aufwand verschiedenste Teesorten zu kosten gab. Der Höhepunkt waren Teespiele, bei denen aus jeweils fünf oder sieben Teesorten die einzelnen Sorten erraten werden mußten. Dem Sieger winkten prächtige Preise von erheblichem Wert. Die formelle Zubereitung des Tee war einer der Grundlagen für die Teezeremonie, die sich später ausbildete und die unter den Samurai weit verbreitet war. 
Aber auch in den Klöstern wurde der Tee sehr populär. In dem von Eisai gegründeten Kenninji in Kyōto wird noch heute eine Teezeremonie durchgeführt, die vermutlich noch auf Eisai selbst zurückgeht.

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