Gyokuro - wörtlich: Juwelentau - ist ein reiner Schattentee und entsprechend kostbar. Die Teesträucher werden ca. 20 Tage vor der Ernte mit Netzen abgedeckt, um die Sonneneinstrahlung zu reduzieren. Die Pflanze entwickelt dann besonders viel Chlorophyll um den Stoffwechsel aufzubauen. Dadurch wird sehr viel Theanin und Koffein gebildet. Das Theanin ist verantwortlich für eine besondere Geschmacksfülle und eine zarte Süße, die man japanisch umami - angenehmen Geschmack - nennt. Theanin kommt nur in der Teepflanze vor und hier besonders im Grüntee. Durch die Anbaumethoden und das Abschatten vor der Ernte entsteht besonders viel Theanin. Der enthaltene Koffein ist anregend, während das Theanin beruhigend wirkt, so daß Grüntee - und ganz besonders der Gyokuro - wach hält ohne aufzuregen.
Geerntet werden nur die ganz zarten frischen Blätter, die noch wenig Bitterstoffe entwickelt haben. Guter Gyokuro hat eine intensive grüne Farbe und die Blätter sind zu feinen Nadeln gerollt. Kostet man die gerollten Blätter auf der Zunge, so entwickelt sich ein intensiver und runder Geschmack und Duft.
Verglichen mit Sencha, der vor der Ernte nicht abgeschattet wird, ist der Geschmack von Gyokuro weicher, körperreicher und weniger bitter. Er hat das typische UMAMI - den guten, runden Geschmack, der für die feine japanische Küche charakteristisch ist. Der feine süss-bittere Geschmack des Gyokuro, der rund wie eine Perle am Gaumen liegt, ist etwas ganz besonderes für besinnliche Stunden. Gyokuro will zelebriert werden.
Anbau
Die Teepflanzen werden z.B. bei Koyamaen von Hand nach der Ernte zurück geschnitten damit die Pflanze neue Kraft gewinnt. Zwischen den Buschreihen werden Gräben ausgepflügt, die mit organischen Materialien, z.b. Fisch- oder Knochenmehl gefüllt werden. Dadurch bilden sich jedes Jahr feine neue Wurzeln, in denen große Mengen des für den guten Geschmack verantwortlichen Theanins gebildet werden. Die dicken, alten Wurzeln dagegen bilden kaum Theanin aus. Anfang April erscheinen die ersten zarten Blatt - Triebe am Teestrauch. Kurz danach - etwa 20 Tage vor der Ernte - werden die Teefelder mit Reisstroh über einem Lattenrost aus Bambus abgeschattet. Dadurch wird das Theanin gespeichert und der reiche, volle Geschmack, der typisch ist für den Gyokuro ist, bildet sich aus.
Ernte
Die Tee Ernte richtet sich noch heute nach dem alten Mondkalender, der für die Landwirtschaft von größerer Bedeutung ist, als der neue westliche Sonnenkalender. Darum wird in Japan auf dem Land in den Tageszeitungen immer noch das Datum des Mondkalenders angegeben. Ein wichtiges Datum ist Risshun, der Beginn des Frühlings. Je nach Jahr liegt Risshun um den 4. oder 5. Februar. Die anderen Jahreszeiten - Punkte sind Rikka, Beginn des Sommers ( ca. 5. Mai) Risshu - Beginn des Herbstes (etwa 7.August) und Rotto - der Beginn des Winters (etwa 7. November). Der 88. Tag nach Risshun ist in Japan ein ganz besonderer Tag, an ihm beginnt die Tee - Ernte, Chatsumi. Die Acht ist eine Heilige Zahl und repräsentiert die Unendlichkeit, den gesamten Kosmos und Glück. Wenn die Acht zweimal im Datum des Beginns der Tee - Ernte vorkommt, so ist dies ein besonders glückverheißendes Zeichen.
Bei den hochwertigen Sorten wie dem Gyokuro werden nur die ersten drei, noch ganz zartgrünen Blattspitzen und der frische Trieb von der Hand geerntet. Während der Zeit des Chatsumi, des Teepflückens, sieht man überall in Uji die Frauen in ihren traditionellen Gewändern, die sie bei der Teernte tragen. Auch heute noch wird guter Tee von Hand geerntet, weil nur so die Qualität gewährleistet ist. Früher wurde nur während etwa 20 bis 21 Tage der Tee geerntet. Weil die zwanzig Tage beim Teeanbau eine so große Rolle spielen, gibt es ein eigenes Wort für 21 Tage: Mukashi. Mit "mukashi, mukashi" beginnen alle japanischen Märchen: "vor langer, langer Zeit ...". Das Schriftzeichen ist aus der alten Schreibweise für 21 im oberen Teil und Tag oder Sonne im unteren Teil zusammengesetzt.
Dämpfen
Anders als chinesische Grüntees wird der japanische Grüntee gedämpft. Unmittelbar nach der Ernte, spätestens aber nach 12 Stunden werden die Teeblätter für 10 bis 20 sec. gedämpft. Dadurch wird der Oxidationsprozess unterbrochen, der das Theanin, das Vitamin C und die anderen Inhaltsstoffe umwandeln würde. Außerdem behält der Tee durch das Dämpfen seine frische grüne Farbe. Wenn die Blätter nicht gedämpft würden, so würde sofort eine leichte Fermentation einsetzen und der Tee eine gelblich braune bis schwarze Farbe annehmen.
Trocknen und Rollen
Die gedämpften Teeblätter werden anschließend an das Dämpfen gerollt. Durch das Rollen werden die Pflanzenfasern weich und der Geschmack, das Umami kann sich später voll entfalten. Beim Rollen durchlaufen die Teeblätter mehrere Stufen vom sanften und leichten Rollen bis zum festen Aufrollen, bei dem die Blätter zu feinen Nadelspitzen zusammengerollt werden, die an ganz klein zusammengerollte Papierröllchen erinnern. Auf diese Weise wird der Umami Geschmack bei der weiteren Trocknung schonend im Blattinneren eingeschlossen und kann sich später bei Aufgießen mit Wasser voll entfalten, wenn sich das Blatt wieder aufrollt.
Sortieren
Nach dem Rollen werden die nun vollkommen trockenen Blätter sortiert. Blätter, die zerbrochen sind, werden aussortiert, ebenso die Blattstängel und die groberen Blätter, die nicht vollständig zu feinen Nadeln gerollt sind. Die Stängel, die ebenfalls den charakteristischen Geschmack, allerdings etwas mehr Bitterkeit haben, werden als gesonderte Teesorte abgepackt und verkauft. Der Blattbruch, die Stängel und die fein gebrochenen Partikel werden als Gyokuro Mecha, Gyokuro karigane und Gyokuro - Konacha verkauft. Die Achtung vor der Natur und ihren Produkten führt dazu, dass der gesamte geerntetet Tee weiterverarbeitet und verwendet wird, ohne dass Abfälle zurückbleiben.
Konacha
Konacha wird aus Gyokuro hergestellt, dessen Blätter gleichmäßig in kleine Teile geschnitten werden. Dadurch ist der Aufguss weithaus ergiebiger als beim Gyokuro mit dem ganzen Blatt. Der Geschmack des Aufgusses ist "Süß" und kräftig, wie bei einem intensiven Gyokuro. Konacha ist damit eine preisgünstige Variante zu Gyokuro.
Gyokuro - wörtlich: Juwelentau - ist ein reiner Schattentee und entsprechend kostbar . Die Teesträucher werden ca. 20 Tage vor der Ernte mit Netzen abgedeckt, um die Sonneneinstrahlung zu...
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Gyokuro und Konacha
Gyokuro - wörtlich: Juwelentau - ist ein reiner Schattentee und entsprechend kostbar. Die Teesträucher werden ca. 20 Tage vor der Ernte mit Netzen abgedeckt, um die Sonneneinstrahlung zu reduzieren. Die Pflanze entwickelt dann besonders viel Chlorophyll um den Stoffwechsel aufzubauen. Dadurch wird sehr viel Theanin und Koffein gebildet. Das Theanin ist verantwortlich für eine besondere Geschmacksfülle und eine zarte Süße, die man japanisch umami - angenehmen Geschmack - nennt. Theanin kommt nur in der Teepflanze vor und hier besonders im Grüntee. Durch die Anbaumethoden und das Abschatten vor der Ernte entsteht besonders viel Theanin. Der enthaltene Koffein ist anregend, während das Theanin beruhigend wirkt, so daß Grüntee - und ganz besonders der Gyokuro - wach hält ohne aufzuregen.
Geerntet werden nur die ganz zarten frischen Blätter, die noch wenig Bitterstoffe entwickelt haben. Guter Gyokuro hat eine intensive grüne Farbe und die Blätter sind zu feinen Nadeln gerollt. Kostet man die gerollten Blätter auf der Zunge, so entwickelt sich ein intensiver und runder Geschmack und Duft.
Verglichen mit Sencha, der vor der Ernte nicht abgeschattet wird, ist der Geschmack von Gyokuro weicher, körperreicher und weniger bitter. Er hat das typische UMAMI - den guten, runden Geschmack, der für die feine japanische Küche charakteristisch ist. Der feine süss-bittere Geschmack des Gyokuro, der rund wie eine Perle am Gaumen liegt, ist etwas ganz besonderes für besinnliche Stunden. Gyokuro will zelebriert werden.
Anbau
Die Teepflanzen werden z.B. bei Koyamaen von Hand nach der Ernte zurück geschnitten damit die Pflanze neue Kraft gewinnt. Zwischen den Buschreihen werden Gräben ausgepflügt, die mit organischen Materialien, z.b. Fisch- oder Knochenmehl gefüllt werden. Dadurch bilden sich jedes Jahr feine neue Wurzeln, in denen große Mengen des für den guten Geschmack verantwortlichen Theanins gebildet werden. Die dicken, alten Wurzeln dagegen bilden kaum Theanin aus. Anfang April erscheinen die ersten zarten Blatt - Triebe am Teestrauch. Kurz danach - etwa 20 Tage vor der Ernte - werden die Teefelder mit Reisstroh über einem Lattenrost aus Bambus abgeschattet. Dadurch wird das Theanin gespeichert und der reiche, volle Geschmack, der typisch ist für den Gyokuro ist, bildet sich aus.
Ernte
Die Tee Ernte richtet sich noch heute nach dem alten Mondkalender, der für die Landwirtschaft von größerer Bedeutung ist, als der neue westliche Sonnenkalender. Darum wird in Japan auf dem Land in den Tageszeitungen immer noch das Datum des Mondkalenders angegeben. Ein wichtiges Datum ist Risshun, der Beginn des Frühlings. Je nach Jahr liegt Risshun um den 4. oder 5. Februar. Die anderen Jahreszeiten - Punkte sind Rikka, Beginn des Sommers ( ca. 5. Mai) Risshu - Beginn des Herbstes (etwa 7.August) und Rotto - der Beginn des Winters (etwa 7. November). Der 88. Tag nach Risshun ist in Japan ein ganz besonderer Tag, an ihm beginnt die Tee - Ernte, Chatsumi. Die Acht ist eine Heilige Zahl und repräsentiert die Unendlichkeit, den gesamten Kosmos und Glück. Wenn die Acht zweimal im Datum des Beginns der Tee - Ernte vorkommt, so ist dies ein besonders glückverheißendes Zeichen.
Bei den hochwertigen Sorten wie dem Gyokuro werden nur die ersten drei, noch ganz zartgrünen Blattspitzen und der frische Trieb von der Hand geerntet. Während der Zeit des Chatsumi, des Teepflückens, sieht man überall in Uji die Frauen in ihren traditionellen Gewändern, die sie bei der Teernte tragen. Auch heute noch wird guter Tee von Hand geerntet, weil nur so die Qualität gewährleistet ist. Früher wurde nur während etwa 20 bis 21 Tage der Tee geerntet. Weil die zwanzig Tage beim Teeanbau eine so große Rolle spielen, gibt es ein eigenes Wort für 21 Tage: Mukashi. Mit "mukashi, mukashi" beginnen alle japanischen Märchen: "vor langer, langer Zeit ...". Das Schriftzeichen ist aus der alten Schreibweise für 21 im oberen Teil und Tag oder Sonne im unteren Teil zusammengesetzt.
Dämpfen
Anders als chinesische Grüntees wird der japanische Grüntee gedämpft. Unmittelbar nach der Ernte, spätestens aber nach 12 Stunden werden die Teeblätter für 10 bis 20 sec. gedämpft. Dadurch wird der Oxidationsprozess unterbrochen, der das Theanin, das Vitamin C und die anderen Inhaltsstoffe umwandeln würde. Außerdem behält der Tee durch das Dämpfen seine frische grüne Farbe. Wenn die Blätter nicht gedämpft würden, so würde sofort eine leichte Fermentation einsetzen und der Tee eine gelblich braune bis schwarze Farbe annehmen.
Trocknen und Rollen
Die gedämpften Teeblätter werden anschließend an das Dämpfen gerollt. Durch das Rollen werden die Pflanzenfasern weich und der Geschmack, das Umami kann sich später voll entfalten. Beim Rollen durchlaufen die Teeblätter mehrere Stufen vom sanften und leichten Rollen bis zum festen Aufrollen, bei dem die Blätter zu feinen Nadelspitzen zusammengerollt werden, die an ganz klein zusammengerollte Papierröllchen erinnern. Auf diese Weise wird der Umami Geschmack bei der weiteren Trocknung schonend im Blattinneren eingeschlossen und kann sich später bei Aufgießen mit Wasser voll entfalten, wenn sich das Blatt wieder aufrollt.
Sortieren
Nach dem Rollen werden die nun vollkommen trockenen Blätter sortiert. Blätter, die zerbrochen sind, werden aussortiert, ebenso die Blattstängel und die groberen Blätter, die nicht vollständig zu feinen Nadeln gerollt sind. Die Stängel, die ebenfalls den charakteristischen Geschmack, allerdings etwas mehr Bitterkeit haben, werden als gesonderte Teesorte abgepackt und verkauft. Der Blattbruch, die Stängel und die fein gebrochenen Partikel werden als Gyokuro Mecha, Gyokuro karigane und Gyokuro - Konacha verkauft. Die Achtung vor der Natur und ihren Produkten führt dazu, dass der gesamte geerntetet Tee weiterverarbeitet und verwendet wird, ohne dass Abfälle zurückbleiben.
Konacha
Konacha wird aus Gyokuro hergestellt, dessen Blätter gleichmäßig in kleine Teile geschnitten werden. Dadurch ist der Aufguss weithaus ergiebiger als beim Gyokuro mit dem ganzen Blatt. Der Geschmack des Aufgusses ist "Süß" und kräftig, wie bei einem intensiven Gyokuro. Konacha ist damit eine preisgünstige Variante zu Gyokuro.